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(März 2001)

Friederike Doreen

21 Jahre bis in die ZDF-Hitparade

von Horst Gutenschwager

Genau am Nikolaustag, den 6. Dezember, wurde Friederike Doreen im Sternzeichen des Schützen in Zittau geboren. Gemeinsam mit ihrem Bruder Wolfram wuchs sie in einem sehr musikalischen Elternhaus auf. Die Eltern hatten ein Baugeschäft und schon als Kinder erhielten die Geschwister eine musikalische Ausbildung in Flöte, Klavier und Gesang.

Friederike Doreen

Erstes Publikum waren die Verwandtschaft und Gäste des Hauses, welche die Darbietungen der beiden mit viel Beifall aufnahmen. Nach der Schule begann Friederike ihre Ausbildung für Energiewirtschaft und Computertechnik und schloss sie mit dem Ingenieurexamen ab. Die Familie, der Beruf und vor allem ihre beiden Kinder hielten sie davon ab, hauptberuflich Sängerin zu werden. Nebenbei aber wurde ihr Hobby "Das Singen", wo es nur ging, gepflegt. Im Kulturhaus Zittau feierte sie schon 1969 ihre ersten Erfolge als Solistin und gehörte danach 5 Jahre dem Ensemble Mess-Elektronik Dresden an, wo sie ihre Gesangsausbildung vervollkommnet.

Als Friederike Doreen ganz privat im Hotel Neptun in Warnemünde zu Gast war, lernte sie Johnny Hill kennen. Während des gemeinsamen Tanzes sang sie die Lieder mit, welche gespielt wurden. Johnny Hill war ganz begeistert und konnte es nicht begreifen, dass Friederike mit dieser Stimme nicht beruflich als Sängerin arbeitet. Er ermutigte sie und gab den eigentlichen Anstoß dazu, dass aus dem Hobby ihr neuer Beruf wurde.

Um sich Praxis anzueignen, arbeitete sie zwei Jahre als Bandsängerin. Die ersten Rundfunkaufnahmen wurden gemacht. Vorher schon wurde Georg Möckel auf sie aufmerksam und schrieb ihr den Titel "Wenn wieder der Holunder blüht" auf den Leib. Es war wirklich ein maßgeschneiderter Titel, welcher Friederike Doreen in die erste Reihe der Interpreten beim Funk katapultierte. Der Titel wurde in jeder Schlagersendung der Rundfunksender gespielt. Andere Aufnahmen, u.a. "Singe jeden Tag ein Lied" folgen. Ihre Lieder platzieren sich sehr erfolgreich in den Wertungssendungen, und durch ihre ausdrucksstarke unverwechselbare Stimme und ihre natürliche Art der Interpretation wurde Friederike Doreen zu einer beliebten und gefragten Künstlerin.

Fünf Jahre war sie Gastsolistin beim Stabsmusikkorps der Volksmarine und trat in den Ostseebädern auf. Ihre TV-Sendungen "Da liegt Musik drin", "Klock 8" und das "Hafenkonzert" erhöhten die Popularität und die Tourneeprogramme führten sie nach Polen, in die CSSR, bis hin nach Russland.

Obwohl sie ständig mit ihren Liedern vordere Plätze belegte, gehörte sie nicht zu den geförderten Interpreten des "Ostens" und durfte bei der volkseigenen Amiga auch nie einen Titel aufnehmen.

Das änderte sich alles nach der Wende. Im April 1990 kam sie mit ihrem Titel von Hansen/Schneider "Ich wünsch dir einen guten Stern" als beste DDR-Vertreterin in die ZDF Hitparade. Der Erfolg war groß und es folgten Fernsehauftritte u.a. "Bi uns to Hus", wo sie sofort einen RE-Vertrag erhielt und danach noch zweimal in der Sendung zu Gast war.

Friederike Doreen 2

Des großen Erfolges wegen wurden gleich darauf 2 Singles und ihre CD "Seemannsträume" aufgenommen. Die Produktion dieser CD machte Friederike Doreen besonders Freude, denn es wurde auf ihre Liebe zum Seemannslied eingegangen, wobei das dunkle warme Timbre ihrer Stimme voll zur Wirkung kommt.

Friederike Doreen ist eine große Natur- und Tierliebhaberin, welche sehr umweltbewusst lebt. Auf ihrer Single "Niemand weiß, wohin die Reise geht" setzt sie sich damit auseinander. Es ist ein Lied, welches zum Nachdenken anregt und von ihr sehr glaubhaft interpretiert wird. Mit ihrem Titel "Hätt' ich drei Wünsche frei", gehörte Friederike Doreen im Januar 1992 zu den vier deutschen Interpreten, vor New Kids On The Block und Prince, die bei Media Control GmbH unter den Top 20 bestplatzierten Titeln waren.

Unabhängig von ihrem Erfolg als Sängerin, gründete sie Anfang der 90er Jahre eine eigene Immobilienfirma. Im November 1996 dann das Drama. Bei einer Hausbesichtigung in ihrer Eigenschaft als Maklerin, löste sich eine Rolleiter vom Dach des Hauses und verletzte Friederike so schwer, dass sie glaubte, nie wieder laufen zu können. Alle Verpflichtungen als Sängerin mussten abgesagt werden und die Karriere stand erst einmal vor dem Aus.

Jetzt will es Friederike Doreen noch einmal wissen. Gesundheitlich geht es ihr wieder gut und sie startet voll durch. An Angeboten mangelt es nicht, die Agenturen melden sich häufiger bei ihr und sie hat gerade bei einer namhaften Plattenfirma die Playbacks für eine CD produziert. Sie müssen nur noch eingesungen werden.

Friederike Doreen hat immer noch ihr Publikum und ich bin mir sicher, dass sie es mit ihren neuen Titeln wieder genauso begeistert wie vorher.